GLOSSAR – DIE WICHTIGSTEN FACHBEGRIFFE VERSTÄNDLICH ERKLÄRT
Was heißt B-Zelle, CD19 oder Non-Hodgkin-Lymphom? Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe von A bis Z:
Allogene Stammzelltransplantation: Bei der allogenen Transplantation erhält ein Patient Blutstammzellen eines anderen Menschen. Dabei sollten bestimmte Gewebemerkmale (Antigen-Merkmale, HLA-Merkmale) des Spenders möglichst genau mit jenen der Patientin oder des Patienten übereinstimmen, um Abwehrreaktionen des Körpers zu minimieren.
Antikörper: Bei Antikörpern handelt es sich um körpereigene Eiweiße, die als Teil des menschlichen Immunsystems zum Beispiel Merkmale auf der Oberfläche von Zellen erkennen und daran binden können. So aktivieren die Antikörper das weitere Abwehrsystem, sodass es zum Beispiel Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren, aber auch Krebszellen zerstören kann.
Antikörpertherapie: Dabei erhält der Patient Antikörper, die sich gezielt gegen ein bestimmtes Merkmal von Tumorzellen richten. Sie zählt daher zu den sogenannten „zielgerichteten Therapien“.
Antigene: Antigene sind Strukturen auf der Oberfläche von Zellen, die von Antikörpern erkannt werden können.
Autologe Stammzelltransplantation: Bei der autologen Transplantation werden dem Patienten eigene Blutstammzellen übertragen, die ihm vorher während einer möglichst krankheitsfreien Phase (Remission) entnommen wurden.
Blutstammzellen: Dabei handelt es sich um sogenannte „Ursprungsblutzellen“ im Knochenmark, aus denen sich die roten und weißen Blutkörperchen (Erythrozyten, Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten) entwickeln.
B-Zell-Lymphom: Das B-Zell-Lymphom gehört als Krebserkrankung des lymphatischen Systems zu den Non-Hodgkin-Lymphomen. Es wird in indolente (niedrig maligne) und aggressive (hoch-maligne) Formen unterschieden.
B-Lymphozyten (auch B-Zellen): B-Zellen gehören zu den Lymphozyten – einer Gruppe von weißen Blutkörperchen. Sie werden vor allem im Knochenmark gebildet. Die B-Zellen bilden mit den T-Zellen einen wichtigen Teil des Immunsystems. Sie können durch Antigene aktiviert werden und entsprechende Antikörper produzieren. Die Antikörper binden an die jeweils passenden Antigene auf der Hülle einer Zelle („Schlüssel-Schloss-Prinzip“). Damit aktivieren sie das Immunsystem, das die erkannten Zellen zerstört.
CAR: CAR steht für chimärer Antigenrezeptor (chimeric antigen receptor). Der Antigenrezeptor vereinigt verschiedene Eigenschaften unterschiedlicher Herkunft in sich (daher spricht man hier von chimär). Er sitzt auf der Oberfläche von T-Zellen und kann zum einen Antigene binden und auf der anderen Seite Reaktionen im Inneren der T-Zelle aktivieren.
CAR-T-Zell-Therapie: Die CAR-T-Zell-Therapie ist eine Form der Krebsimmuntherapie mit gentechnologisch veränderten T-Zellen (CAR-T-Zellen).
CAR-T-Zellen: CAR-T-Zellen sind gentechnologisch veränderte T-Zellen von Patienten mit bestimmten Krebserkrankungen. Für ihre Herstellung werden die T-Zellen der Patientin oder des Patienten mithilfe der sogenannten Apherese gewonnen und anschließend im Labor gentechnologisch verändert – das heißt mit dem CAR ausgestattet. Die so entstandenen CAR-T-Zellen werden dem Patienten per Infusion zurückgegeben. In dessen Körper sollen sie Krebszellen erkennen, daran binden und damit das körpereigene Immunsystem aktivieren, das die Krebszellen zerstören kann.
CD19: CD19 ist ein Antigen auf der Oberfläche (Hülle) von B-Zellen.
Chemoimmuntherapie: Bei einer Chemoimmuntherapie werden Patienten mit einer Kombination aus Zytostatika und Antikörpern behandelt.
Chemotherapie: Für diese medikamentöse Therapie bei Krebserkrankungen werden Zytostatika eingesetzt, die die Teilung und Vermehrung der Tumorzellen hemmen sollen.
FL: follikuläres Lymphom: Das follikuläre Lymphom zählt zu den weniger aggressiven (indolenten) Non-Hodgkin-Lymphomen. Es verläuft in der Regel über mehrere Jahre unauffällig und muss nicht immer sofort behandelt werden. Häufig werden follikuläre Lymphome zufällig entdeckt, bevor sie Beschwerden verursachen.
Leukämie: Der Begriff Leukämie bezeichnet verschiedene Krebserkrankungen des blutbildenden Systems („Blutkrebs“), bei denen sich entartete weiße Blutkörperchen (Leukozyten) unkontrolliert vermehren.
Lymphom: Bei Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs) kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung bösartiger Lymphzellen (Zellen des lymphatischen Systems). Dabei erkranken vor allem die lymphatischen Organe wie Lymphknoten, Milz und Knochenmark.
Lymphknoten: Die Lymphknoten sind kleine, linsen- bis bohnenförmige Organe, die sich an vielen Stellen des Körpers befinden. Ihre Aufgabe ist es, das Gewebewasser (Lymphe) einer Körperregion zu filtern.
Lymphatisches System: Das lymphatische System ist Teil des Abwehrsystems (Immunsystems) gegen Krankheitserreger, Fremdkörper und krankhaft veränderte Körperbestandteile (z. B. Tumorzellen). Es besteht aus dem Lymphgefäßsystem und den lymphatischen Organen wie Lymphknoten, Milz und Knochenmark.
Lymphozyten: Die Lymphozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die unter anderem Bakterien, Viren und Krebszellen erkennen und beseitigen.
Mantelzell-Lymphom (MCL): Das Mantelzell-Lymphom ist eine Krebserkrankung aus der Gruppe der weniger aggressiven (indolenten) Non-Hodgkin-Lymphome.
Marginalzonen-Lymphom (MZL): Marginalzonen-Lymphome sind Krebserkrankungen des lymphatischen Systems, die von B-Lymphozyten ausgehen. Sie gehören zu den langsam fortschreitenden (indolenten) Non-Hodgkin-Lymphomen.
Multiples Myelom (MM): Das Multiple Myelom (Morbus Kahler) zählt zu den weniger aggressiven (indolenten) Non-Hodgkin-Lymphomen und ist generell selten. Es gehört aber zu den häufigsten Tumoren der Knochen und des Knochenmarks.
r/r B-Zell-Lymphom: Dabei handelt es sich um ein B-Zell-Lymphom, das rezidiv (wiederauftretend) oder refraktär (nicht auf die Therapie ansprechend) ist.
Refraktär: Refraktär bedeutet, dass eine Erkrankung nicht auf eine Therapie anspricht oder mit den üblicherweise angewendeten Therapiemaßnahmen nicht behandelbar ist.
Remission: Eine Remission ist das vorübergehende oder dauerhafte Abschwächen von Symptomen, ohne dass eine Heilung erreicht wurde.
Rezeptor: für den Empfang von ankommenden Reizen (Licht, Wärme, Berührung ...) empfindliche Teile von Molekülen, Zellen oder Organen.
Rezidiv: Ein Rezidiv ist der Rückfall einer Erkrankung nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung.
Stammzelltransplantation: Patienten mit Leukämien oder Lymphomen können unter bestimmten Umständen mit einer Stammzelltransplantation behandelt werden. Dabei erhalten sie eigene (autologe) oder fremde (allogene) Blutstammzellen, die entweder aus dem Knochenmark oder dem Blutkreislauf gewonnen werden.
Strahlentherapie: Bei der Strahlentherapie werden mit energiereicher (ionisierender) Strahlung Krebszellen zerstört. Dabei schädigt die Strahlung das Erbgut der Krebszellen, sodass diese sich nicht mehr teilen können.
Thymus: Der Thymus ist ein Drüsenorgan des lymphatischen Systems (Immunsystems), in dem unter anderem die weißen Blutkörperchen heranreifen, um Antigene erkennen zu können.
T-Lymphozyten (auch T-Zellen): Die T-Zellen sind eine Untergruppe der Lymphozyten, die sich in der Thymusdrüse entwickeln und zum Beispiel die Aktivitäten anderer Abwehrzellen steuern.
Tumor: Bei einem Tumor (Geschwulst) handelt es sich um neu gebildetes Gewebe, das durch sich stark teilende Zellen entstanden ist. Tumoren können gutartig (benigne), aber auch bösartig (maligne) sein.
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