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Plan C verstehen: Ausrufezeichen

Bei Stammzellen handelt es sich um sogenannte „Ursprungszellen“, die sich in unterschiedliche Körperzellen weiterentwickeln können.1 Die Blutstammzellen befinden sich vor allem im Knochenmark, aber auch im Blutkreislauf.1 Sie können beispielsweise zu Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) heranreifen.1 Diese Fähigkeit macht man sich bei der Stammzellentransplantation zunutze: Bei Patientinnen und Patienten zum Beispiel mit bestimmten malignen Lymphomen werden zunächst die kranken Blutzellen zerstört.1 Dann erhalten sie Blutstammzellen, die sich zu gesunden Blutzellen entwickeln sollen.1 Dabei können 2 Verfahren zum Einsatz kommen:1

1. Autologe Stammzellentransplantation mit eigenen Blutstammzellen der Patientin oder des Patienten, die in 4 Schritten abläuft:1

  • Induktion: Zunächst erhält die Patientin/der Patient eine hochdosierte Chemotherapie, die einerseits einen großen Teil der Tumorzellen zerstört und andererseits den Körper anregt, neue Stammzellen zu produzieren.1 Ein kleiner Teil von ihnen zirkuliert im Blutkreislauf. Zudem werden die Patientinnen und Patienten mit speziellen Wachstumsfaktoren behandelt, die die Anzahl der Stammzellen im Blut erhöhen sollen.1
  • Apherese: Sobald ausreichend Stammzellen im Blutkreislauf nachweisbar sind, werden sie mithilfe einer Apherese-Maschine aus dem Blut gefiltert und eingefroren.1
  • Konditionierung: Es folgt eine weitere hochdosierte Chemotherapie mit dem Ziel, die restlichen Tumorzellen und auch das Knochenmark der Patientin oder des Patienten zu zerstören („myeloablativ“).1
  • Transplantation: Etwa 2 Tage nach der Konditionierung erhält die Patientin oder der Patient die aufgetauten eigenen Stammzellen per Infusion zurück.1 Sie wandern ins Knochenmark, wo sie sich teilen und gesunde Blutzellen produzieren sollen, während die Krebszellen hoffentlich verschwunden sind.1

2. Allogene Stammzellentransplantation mit Blutstammzellen einer geeigneten gesunden anderen Person, die wie die autologe Form verläuft – allerdings mit den folgenden Unterschieden:1

  • Zunächst gilt es, eine gesunde Person zu finden, die aufgrund ihrer Gewebemerkmale geeignet ist, Stammzellen zu spenden.1 Die Spenderin oder der Spender wird mit Wachstumsfaktoren behandelt, um die Stammzellenproduktion zu stimulieren.1 Anschließend werden sie per Apherese aus dem Blut der Spenderin oder des Spenders gefiltert, aber in der Regel nicht eingefroren, sondern umgehend transplantiert.1
  • Die Patientin oder der Patient erhält zusätzlich zur knochenmarkszerstörenden Chemotherapie Medikamente, um das Immunsystem zu unterdrücken (Immunsuppression).1 Letztere können verhindern, dass die Immunzellen der Patientin oder des Patienten die fremden Stammzellen angreifen und eine Abstoßungsreaktion verursachen.1
  • Die Transfusion der fremden Stammzellen über die Vene verläuft ähnlich wie bei der autologen Stammzellentransplantation.1 Danach wird die immunsupprimierende Behandlung in der Regel 100 Tage lang weitergeführt, damit das „neue“ Immunsystem sich nicht gegen die Zellen der Patientin oder des Patienten richtet.1

Bei der allogenen Stammzellentransplantation erhält die Patientin oder der Patient Stammzellen von einem Familienmitglied oder einem Fremdspender.

Gewinnung allogener Stammzellen
Novartis
Plan C verstehen: Orangenes Ausrufezeichen

Ob eine autologe oder allogene Stammzellentransplantation durchgeführt wird, hängt unter anderem vom Alter und vom Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten ab.1 Sie wird eingesetzt, wenn es nach einer Erstlinientherapie (zum Beispiel Chemotherapie) zu einem Rückfall (Rezidiv) des malignen Lymphoms gekommen ist.1 Anwendungsbereiche sind zum Beispiel das rezidivierte/refraktäre diffus großzellige B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL)2, das follikuläre Lymphom3, das multiple Myelom4 und das nodale Marginalzonen-Lymphom5.

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Stethoskop und Hände

DIAGNOSE: R/R B-ZELL-LYMPHOM

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Quellen:

  1. Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL), Therapie, Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V., unter: https://lymphome.de/diffus-grosszelliges-b-zell-lymphom/therapie/ (abgerufen am 28.06.2023)
  2. Lenz G et al., Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom, Onkopedia-Leitlinie, Empfehlungen der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen, Stand: Juli 2022, unter: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/diffuses-grosszelliges-b-zell-lymphom/@@guideline/html/index.html (abgerufen am 28.06.2023)
  3. Chemo- und Chemoimmuntherapie, Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V., unter:  https://lymphome.de/therapieverfahren/4-chemo-und-chemoimmuntherapie/ (abgerufen am 28.06.2023)
  4. Wörmann B et al., Multiples Myelom, Onkopedia-Leitlinie, Empfehlungen der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen, Stand: Mai 2018, unter: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/multiples-myelom/@@guideline/html/index.html (abgerufen am 28.06.2023)
  5. Buske C et al., Nodales Marginalzonen Lymphom, Onkopedia-Leitlinie, Empfehlungen der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen, Stand: November 2021, unter: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/nodales-marginalzonen-lymphom/@@guideline/html/index.html (abgerufen am 28.06.2023)

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